Sogar das Wetter macht diesmal mit

Geisenheim (von Christina Schultz)

Beim 68. Lindenfest, das Traditionsfest der Geisenheimer, machte auch das Wetter mit, sogar die grünen LindenfIMG_0250est-Fächer kamen am Montag gebührend zum Einsatz. Mit dem vierten Tag des Lindenfestes verbinden die Einheimischen eine besondere Gepflogenheit, bei der es vor allem während der Stunde der Heimat und bei der Verleihung des Goldenen Lindenblattes um die Geisenheimer und ihre Tradition geht. Der Montag steht im Zeichen der älteren Generation. Doch alle, Jung und Alt feiern gemeinsam den Ausklang des Festes und rücken auf den Bänken unter der großen Linde zusammen. Organisationsteam ist immer ansprechbar „Wir haben uns selbst die Daumen gedrückt, dass das Wetter mitspielt, die Veranstaltung gut läuft und dass alle, die mitmachen, zufrieden sind. Es hat geklappt“, resümiert Organisationsleiter Dirk Klinner. Er ist stolz auf sein Lindenfest-Team, das ganze Arbeit geleistet hat und die Philosophie vertritt, immer ansprechbar zu sein für alle, die sich beim Fest beteiligen. Das sei zwar sehr aufwendig und anstrengend, doch die positive Resonanz der mitwirkenden Standbetreiber, Winzer und Schausteller gebe der Arbeitsgruppe recht. „Auch wir selbst haben uns dabei wohlgefühlt, es war ein rundum gelungenes Fest“, konstatiert Klinner. Doch noch sind die fabelhaften Tage nicht vorbei, es geht in die letze Runde. Moderator Wolfgang Blum hat durch Oberreimerin Donate Krappe charmante Unterstützung auf der Bühne. Seit 2015 wird die Stunde der Heimat von den Geisenheimer Weinreimern gemanagt. Die Senioren der Stadt und die runden Jahrgänge sind gespannt auf ihren Nachmittag und erfreuen sich an einem bunten Festprogramm der vor allem jungen Generation. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung der runden Geburtsjahrgänge. Darunter auch 1946, der Jahrgang von Donald Trump, 1936 oder 1929, dem Geburtsjahr von Marilyn Monroe. „Peter komm auf die Bühne, da gehörst du dazu“, bittet Wolfgang Blum verschmitzt Peter Koblitz zu sich. Dies ist an diesem Nachmittag nicht der einzige Auftritt des rüstigen 90-Jährigen. Nach einem musikalischen Intermezzo des Cäcilienvereins Geisenheim unter Stefan Dohmes schreitet Bürgermeister Frank Kilian zur feierlichen Verleihung des Goldenen Lindenblattes. Seit 1958 werden damit zum Lindenfest Menschen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich und in besonderer Weise fIMG_0251ür die gute Sache oder für andere einsetzen. Mit der Verleihung sollten vor allem junge Leute motiviert werden, wie die ausgezeichneten Persönlichkeiten ebenfalls Vorbildliches zu leisten, eröffnet der Rathauschef die Ehrung. Das erste Lindenblatt 2016 ging an die Medizinerin Käte Hoffmann, die als Entwicklungshelferin arbeitete und später viele Jahre als Amtsleiterin des Kreisgesundheitsamtes Rheingau-Taunus tätig war. Ihr jahrzehntelanges, soziales Engagement reicht von der Mitarbeit in kirchlichen Einrichtungen wie des Kirchenvorstandes Geisenheim, der Synode der evangelischen Kirche Hessen Nassau, dem Dekanatssynodalvorstand und dem Diakonieverein Geisenheim. Sie widmete ihr Engagement Bedürftigen im Kreis und ist im Rahmen der Flüchtlingshilfe als Deutschlehrerin aktiv. Bessere Busverbindungen in die Stadtteile als Aufgabe Das zweite Lindenblatt ging an Peter Koblitz. Als Ehrenortsvorsteher von Marienthal hatte er sich 1989 die Verbesserung der unzulänglichen Busverbindungen in die Stadtteile zur Aufgabe gemacht und bestens gelöst. Die Komfort-Busse, die deshalb seit 25 Jahren in Geisenheim verkehren, sind aus dem öffentlichen Personen-Nahverkehr nicht mehr wegzudenken. Auch das Konzept des Anruf-Sammel-Taxis mit seinen 45 Haltestellen geht auf seine Initiative zurück. In anderen Gremien, Vereinen und Verbänden ist Peter Koblitz lange Jahre ebenso aktiv gewesen.

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